Über mich

Mein Name ist Oliver Klemm,  modellbahnerischer Autodidakt und Einzelgänger. Ich genieße es, etwa beim Schwellensägen nicht reden zu müssen, und ziehe die Abgeschiedenheit mit ein paar Bach-Fugen und einem gut gemachten Tempranillo vor...

Meine mehr oder weniger ausgeprägten Selbstbau-Ambitionen hatten mir jedoch irgendwann aufgezeigt, dass mich mein Eigenbrötlertum da irgendwann nicht mehr so recht weiterbrachte, und dass der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten oftmals fruchtbarer sein kann als das bloße Aufsaugen von Informationen aus dem Worldwide Web oder der einschlägigen Literatur. Aus dieser Motivation heraus bin ich seit Jahren Mitglied des Freundeskreises Europäischer Modellbahner - FREMO e. V. und des Eisenbahnmodellbauforums


Mein Weg zum vorbildlichen Modellbau

Die Vorstellung, ein Stück Realität zu abstrahieren und in irgendeiner Form - sei es gemalt, als Modell oder auch nur als eine Idee im Kopf - transportabel und somit auch sich selbst zu eigen machen zu können, faszinierte mich schon seit Kindheit an.

Erste Überlegungen, mir einen Ausschnitt der großen Bahn nach Hause zu holen, haben mich schnell erkennen lassen, dass sich mit dem seinerzeit verfügbaren Großserienmaterial nur schwerlich vorbildlich wirkende Gleisgeometrien verwirklichen lassen. Ich mag aber die Ästhetik harmonischer Gleisverläufe sehr - lieber den großen Pinselstrich als Malen nach Zahlen. So begann ich, mich für den Selbstbau von Gleisen zu interessieren. Ein Weichenbausatz von Schumacher ließ mich erste Erfahrungen sammeln. Dann Versuche, alles selbst zu bauen. Experimente mit Rad-Schiene-Systemen nach H0pur®- oder FREMO:87-Norm waren dann irgendwann die logische Konsequenz meiner Ambitionen - die Faszination eines möglichst kompromisslos am Vorbild orientierten  Modellbaus hat mich bis heute nicht losgelassen.


Mein Themenschwerpunkt

Im Fokus meiner Interessen stehen der Bahnhof der unterfränkischen Stadt Bad Kissingen, wo ich aufgewachsen bin, und die umliegenden Strecken in den 1920er Jahren.
Kissingen wurde 1871 an das bayerische Staatsbahnnetz angeschlossen. Aufgrund der Kessellage der Stadt im Tal der Fränkischen Saale konnte Kissingen nicht als Durchgangsbahnhof an der neuen Hauptstrecke Schweinfurt - Meiningen realisiert werden, sondern wurde an diese über eine ca. 10km lange Stichstrecke angeschlossen. Ein halbes Jahrhundert später wurde dann die Saaletalbahn von Gemünden über Hammelburg nach Kissingen verlängert und damit zur Hauptbahn aufgewertet. Zum Ende der Staatsbahnzeit war Kissingen damit Endpunkt zweier eingleisiger Hauptstrecken.

Ausführlichere Informationen zum Vorbild finden Sie hier.


Motivation und Baugröße - und ein Plädoyer für die Modulbauweise!

Die Baugröße wird wohl meist im Spannungsfeld zwischen räumlichen Gegebenheiten, verfügbarem Angebot an Rollmaterial und Zubehör (bzw. Möglichkeiten des Selbstbaus) und dem angestrebten Detaillierungsgrad gewählt. Mit großem Interesse habe ich zunächst Bestrebungen derjenigen N-Bahner verfolgt, die einen massstäblichen Modellbau in 1:160 propagieren und auch überzeugend umsetzen können, etwa die fiNescale-Gruppe des FREMO. Überschlägige Berechnungen ergaben jedoch, dass auch in 1:160 das unterfränkische Schienennetz nicht vollständig im Wohnzimmer unterzubringen war. Mein Anspruch, möglichst viel selbst zu bauen, der Respekt vor dem Selbstbau in einer kleinen Baugröße auf der einen, und letztlich die Verlockungen des riesigen Angebots in 1:87 auf der anderen Seite ließen die Entscheidung denn doch auf H0 fallen.

Zur Modulbauweise bin ich dann gar nicht primär mit der Absicht gekommen, mich mit Gleichgesinnten zusammenzutun und mein Werk in Modultreffen einzubringen - siehe oben...
Viel schwerer wiegt für mich der generelle Vorteil der Flexibilität und der Mobilität. Einen Großteil der Arbeiten kann ich in der Abendsonne auf der Terrasse erledigen, und beim Gedanken an einen möglichen Umzug legt sich - zumindest was den Anlagenbau angeht - meine Stirn nicht in Falten. Außerdem kann ich umfangreichere Vorhaben so in beherrschbare Einzelprojekte aufteilen - das Ziel bleibt stets sicht- und erreichbar, und man ist eher geneigt, am Ball zu bleiben, anstatt ein raumfüllendes Großprojekt vor sich her zu prokrastinieren - für einen berufstätigen 4-fachen Familienvater in der Midlife Crisis ein nicht zu unterschätzender Vorteil...
So entsprechen meine Modulprofile denn auch keiner Norm, sondern sind der Topographie einer konkreten Vorbildsituation nachempfunden: dem Lollbachtal nahe der unterfränkischen Kurstadt Bad Kissingen.
Parallel dazu  entsteht ein kleiner Teil der Gleisanlagen des Kissinger Bahnhofes als Betriebsdiorama. Doch ich gestehe gerne, dass es mir ungleich mehr Freude bereitet, einfach ein Stück Strecke mit ein bisschen Landschaft zu gestalten. Das Landschaftsgemälde liegt mir mehr als die technische Zeichnung.