Gestaltung des Bodens

 

Sind Fels- oder Mauer-Bereiche angelegt und Gleise geschottert, kommt nun auch rechts und links vom Gleis Substrat auf die Anlage.

Bei der Gestaltung des Bodens orientiere ich mich an der Technik von Martin Welberg, wie er sie in seinen "Five Minutes Fridays" (https://www.youtube.com/watch?v=ag5NSTtsg3o) vorgestellt hat. Da die Oberfläche des aufgerauten Dämmstoffs schon recht organisch erscheint, ist eine zusätzliche Materialschicht nicht unbedingt überall notwendig, und so werden nur ausgewählte Bereiche auf dem Modul mit "Boden" versehen. Meinen Boden stelle ich aus einer Mischung aus zerstoßenem Tongranulat (für den Hobbygärtner) und grauem Fugenmörtel (für den Fliesenleger) her. Die ausgewählten Bereiche habe ich satt mit Acrylemulsion (aus dem Künstlerbedarf) bestrichen, streute die Mischung auf und nebelte die Bereiche mit Isopropyl-Alkohol (aus dem Baumarkt) aus der Sprühflasche ein, damit die Acrylemulsion das Boden-Substrat gründlich durchdringt. Überschüssiges Material wurde nach dem Durchtrocknen abgesaugt.
Auf einzelne Bereiche wurde eine Bodenmischung aus Tongranulat und Fugenmörtel aufgebracht und mit Acrylemulsion verklebt.


Ähnlich wie bei meinen Felsen zuvor färbte ich die Bodenoberfläche in verschiedenen Durchgängen:

  1. Grundierung mit aufgehellter torfbrauner Abtönfarbe (verdünnt, aber deckend)
  2. Granieren mit Abtönfarben sandfarben und hautfarben
  3. Lasur mit verdünnter Abtönfarbe umbra-dunkelbraun
  4. Granieren mit Abtönfarben altrosa und sandfarben
  5. Lasur mit verdünnter Abtönfarbe rost-orange / terracotta und dunkelbraun

 

Dabei habe ich nie alle Bereiche gleichmäßig behandelt und überließ vieles dem Zufall. Ich achtete darauf, die Farben zwar in ihrer Deckkraft, Fließfähigkeit und Helligkeit deutlich unterschiedlich einzustellen, aber bei der Mischung aus Einzelfarben bei ähnlichen Farbwerten zu bleiben. So entstand fast von alleine ein harmonischer Oberflächeneindruck und kein Kleckselkuchen. Auch wenn von den Lasuren noch was über meine Felswände lief, so störte mich das nicht - im Gegenteil, die Brühe läuft genau da runter, wo sie es in natura auch tun würde.

Der fertig gestaltete Boden. Es stellte sich ein stimmig wirkendes Farbspiel zwischen blankem Fels und Boden ein, so wie das beim Vorbild auch ist.


Den Weg an der rechten hinteren Ecke des Moduls habe ich mit getrocknetem Löß aus dem Kaiserstuhl nachgebildet. Dieser ist naturgemäß sehr feinkörnig und hell und passt daher für diese Anwendung sehr gut. Verklebt wurde hier wieder mit dem Schotterkleber von asoa.

Bedenkt man, dass später vom Boden unter der Vegetation kaum noch etwas zu sehen sein würde, scheint der Aufwand bei der Farbgestaltung unverhältnismäßig hoch. Gleichwohl mag ich später keine missratenen Stellen mit Turf oder Flock zukleben müssen. Vielmehr macht die Gestaltung der Vegetation viel mehr Spaß auf einem - nun ja - ordentlich bestellten Boden, und wirkt vermutlich auch organischer, wenn der Untergrund quasi vorgibt, was darauf wächst und wie das dann aussieht.

Wie als nächstes die unterste Vegetationsschicht aufgebracht wird, sehen Sie hier.