Meine modellbahnerischen Aktivitäten habe ich in der ausgehenden Staatsbahnzeit angesiedelt, in den späten 1910er Jahren. Damals haben nicht nur Lokomotiven und Wagen, sondern auch die Gleise, über welche diese gerollt sind, anders ausgesehen als heute. Soll also auch der Oberbau einigermaßen vorbildgerecht wiedergegeben werden, bleibt nur der Gleis-Selbstbau, denn "Gleise von der Stange" gibt es für die Modellbahn-Epoche 1 nicht.

Schon vor vielen Jahren, als bei mir die Beschäftigung mit der Modellbahn nicht über Planspielchen hinausreichte, störte ich mich beim Planen von Gleisentwicklungen daran, an starre Geometrien der Großserienhersteller gebunden zu sein, und begann, mich über Möglichkeiten des Selbstbaus von Gleis zu informieren. Dabei stieß ich auf die "Weller-Weichen", die Bausätze von Hobby-Ecke Schumacher und irgendwann auch auf die H0Pur®-Aktivitäten, noch bevor ich zum FREMO kam; ich war beeindruckt von dem immensen Aufwand, der da beim Gleisbau und dem Supern von Rollmaterial getrieben wurde; mir war schnell klar, dass mich meine handwerklichen Fertigkeiten zu solchem Tun niemals befähigen würden, und ich war auch nicht bereit, soviel Zeit und Geld zu investieren. Doch die Idee, kompromisslos an die Grenzen des Machbaren zu gehen, und das Faszinosum eines maßstäblichen Rad-Schiene-Systems ließen mich nicht mehr so recht los. Welchen Weg ich beim Selbstbau meines Gleises schließlich beschritten habe, wird hier erläutert.

Beim Einschottern der Gleise muss sowohl die Betriebssicherheit des Schienenverkehrs gewährleistet bleiben, als auch ein vorbildgerechter Eindruck erreicht werden. Dafür braucht es nicht viel außer Geduld und einer ruhigen Hand. Ich gehe dabei so vor.