Um die Vorzüge der Modulbauweise nicht aufgeben zu müssen und auch Module aus dem Modularrangement herausgelöst einzeln beleuchten zu können, sollte auch die Beleuchtung modular realisiert werden. Sehr gut gefallen hat mir, wie Martin Knaden das für seinen "Laufstall für die Tssd" (MIBA Spezial Nr. 112, S. 6ff) ebenso einfach wie praktikabel mit schwedischen Möbelbauteilen gelöst hat. So ähnlich wollte ich das auch haben, verbunden mit der Möglichkeit, noch einen Modellbahnhintergrund anbringen zu können. Auch kommt für mich nur LED-Technik in Frage, da günstig in Anschaffung und Stromverbrauch, große Produkt-Auswahl, geringes Gewicht, praktisch keine Wärmeabstrahlung.
Um Beleuchtungselemente individuell an jedem Modul anbringen zu können, schraubte ich aus zwei Stücken Hobelleisten einfache Galgen zusammen. Der Ausleger wird dabei von einem zwischen zwei Ösenschrauben gespannten Stück Schnur abgefangen, wie bei einem Kran.
Jeweils zwei Galgen werden mit Maschinenschrauben an den hinteren Beinen des jeweiligen Moduls befestigt; so bleibt die Konstruktion lösbar. Zusätzliche Klötzchen zwischen den Modulbeinen und den Galgen dienen als Abstandshalter. So bleibt zwischen der Modulrückseite und den Galgen ein Spalt, in welchen noch ein Modellbahnhintergrund eingeschoben werden kann; die Galgen werden dann für den Betrachter unsichtbar. Die Stromversorgung für die Beleuchtung kann sauber dahinter nach oben geführt werden.
Als Beleuchtungselemente wählte ich einfache, selbstklebende LED-Stripes. Sie haben den Vorteil, dass man sie fast beliebig in einzelne Streifen ablängen und über Kabelverbindungen wieder miteinander verbinden kann - so bleibt auch das Beleuchtungssystem modular, und man kommt mit nur einer Stromeinspeisung für mehrere Module aus. Ich setze drei Streifen mit warmweißen LEDs und einen zusätzlichen Streifen mit RGB-LEDs ein; mit letzterem kann ich per Fernbedienung einstellbare Farbwerte beimischen oder gezieltes Dämmerlicht erzeugen, wenn die weißen LEDs ausgeschaltet sind - das ist von der Qualität professioneller Raumlichtsteuerungen, wie sie etwa von Uhlenbrock oder Fichtelbahn angeboten werden, sicher noch weit entfernt, aber gleichwohl ein netter Effekt.
Die LED-Streifen wurden auf passend zurechtgeschnittene Stücke aus 2mm starker Holzpappe geklebt.
Die Pappe mit den LEDs wird durch vorgebohrte Löcher von unten an den Ausleger des Galgens geschraubt, ebenfalls wieder mit Maschinenschrauben und Muttern, damit das alles zerlegbar bleibt. Die Pappe wiegt nicht viel, bietet aber genug Stabilität, um die Galgen-Kontruktion zu versteifen.
Die beschriebenen Beleuchtungselemente leuchten das Modul sowie den Hintergrund gleichmäßig aus. Dank der zahlreichen Einzel-LEDs bilden sich keine Schattenwürfe.
Diese Lichtquelle ist relativ tief über der Anlage positioniert und strahlt tatsächlich aus modellwestlicher Richtung - also die von mir so geliebte spätherbstliche Nachmittagssonne. Dieser Effekt wird umso greifbarer, wenn die weißen LED-Streifen ausgeschaltet werden.
An den Auslegern der Galgen soll künftig vorderseitig noch eine durchgehende Blende angebracht werden, die die Beleuchtungstechnik tarnt und den vielbeschworenen Guckkasten-Effekt einer beleuchteten Bühne erzeugen soll, doch braucht es dafür zunächst mal einen überzeugenden Hintergrund.
Die unterschiedlichen LED-Elemente ermöglichen es, individuelle Licht-Szenarien und somit Stimmungen zu erzeugen. Es macht Spaß, damit zu experimentieren. Und doch kommt diese Art der Beleuchtung niemals echtem Sonnenlicht völlig gleich - zumal bei tiefstehender Sonne mit sehr warmem Farbspektrum. Doch genieße ich es, nun auch an Regentagen oder am späten Abend von der Sonne unabhängig zu sein und mir einen Herbstnachmittag in den Keller holen zum können.